Anerkennungsprämien von bis zu 1.500 Euro – Katastrophenschutz-Medaille in Bronze und Silber
Neun ehrenamtliche DRK-Einsatzkräfte für langjähriges Engagement im hessischen Katastrophenschutz durch das Land Hessen geehrt
Die starke Gemeinschaft ist es, die Frank Arnold seit 50 Jahren beim Deutschen Roten Kreuz hält. Er engagiert sich in der Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Arheilgen-Wixhausen. Gemeinsam mit weiteren acht ehrenamtlichen Einsatzkräften des DRK-Kreisverbands Darmstadt-Stadt e. V. (DRK Darmstadt) wurde er Ende April im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit einer Anerkennungsprämie des Landes Hessen für sein langjähriges Engagement geehrt. Die Ehrung übernahmen stellvertretend Oliver Krah, Rotkreuzbeauftragter, und Dr. Martin Hostalek, Vorsitzender des DRK Darmstadt. Ebenfalls anwesend war Johanna Herdt, Branddirektorin der Feuerwehr Darmstadt.
• Anerkennungsprämien in einer Höhe von 400 Euro für 20 Jahre aktive Dienstzeit erhielten Peggy Keil, Gerlind Stein, Andreas Wolf und Marina Zimmer.
• Anerkennungsprämien von 600 Euro für 30 Jahre aktive Dienstzeit bekamen Volker Krauß und Thomas Weinke.
• Frank Arnolds 50 Jahre währende aktive Dienstzeit wurde mit einer Anerkennungsprämie von 1.500 Euro gewürdigt.
Über die Prämien hinaus wurden Katastrophenschutzmedaillen des Landes Hessen verliehen.
• Melanie Reibold erhielt für 10 Jahre aktive Dienstzeit eine Katastrophenschutzmedaille in Bronze und
• Bernd Keil für 25 Jahre aktive Dienstzeit eine Katastrophenschutzmedaille in Silber.
„Wir sind dankbar und stolz, herausragend engagierte ehrenamtliche Einsatzkräfte wie Sie zu haben. In einer Zeit wie dieser ist es nicht mehr selbstverständlich, sich so umfassend zu engagieren. Umso mehr zeichnet das Sie als Mensch aus, umso wertvoller ist Ihr Engagement“, lobte Dr. Martin Hostalek.
Oliver Krah, langjähriger Kamerad von Frank Arnold, erinnerte bei der Würdigung seines Weggefährten an die vielen gemeinsamen Einsätze und Aus- und Weiterbildungen, die sie in all den Jahren absolviert haben.
Die ehrenamtlichen DRK-Einsatzkräfte werden in speziellen Ausbildungen auf unterschiedliche Notfallszenarien vorbereitet, sodass sie bei Krisen und Katastrophen schnell Hilfe leisten können. Mit Spenden- und Fördergeldern, aber auch durch Einnahmen, die beispielsweise durch Sanitätsdienste generiert werden, finanzieren die Bereitschaften die qualitätsvolle Ausbildung, den notwendigen Fuhrpark, deren Unterbringung sowie die medizinische und technische Ausstattung.
Die DRK-Ortsvereine Arheilgen-Wixhausen, Darmstadt-Mitte und Eberstadt stellen fünf Katastrophenschutzeinheiten des Landes Hessen: den 1. Sanitätszug Darmstadt (Arheilgen), 1. Betreuungszug Darmstadt (Darmstadt-Mitte), 2. Betreuungszug Darmstadt (Eberstadt), 1. Betreuungsstelle Darmstadt (Arheilgen), 2. Betreuungsstelle Darmstadt (Eberstadt) sowie die Personenauskunftsstelle (ein Baustein des DRK-Suchdienstes). In Arheilgen ist darüber hinaus eine Teileinheit der 37. Medizinischen Task Force (MTF 37) des Bundes stationiert.
Frank Arnold ist seit 50 Jahren im DRK-Katastrophenschutz aktiv. Er ist ehrenamtliche Einsatzkraft im 1. Sanitätszug in Arheilgen sowie in der MTF 37 und hat dort in der Vergangenheit als Gruppenführer sowie Zugführer Leitungsfunktionen übernommen. Seine Rotkreuz-Karriere hat bereits in der Schule begonnen. Über einen Erste-Hilfe-Kurs, der dort veranstaltet wurde, ist er auf das Jugendrotkreuz (JRK) aufmerksam geworden. Dort wirkte Frank Arnold dann so lange mit, bis er alt genug war, sich in der Bereitschaft zu engagieren. Als er zur Bundeswehr einberufen wurde, verpflichtete er sich stattdessen für zehn Jahre im Katastrophenschutz. Und so blieb er dabei.
Neben der starken Gemeinschaft begeisterten ihn auch die interessanten Lehrgänge, die er im Laufe der Zeit im Katastrophenschutz absolvierte. Jeder größere Einsatz, bei dem er mithalf, brachte eigene Herausforderungen mit sich, sei es das Hochwasser an Elbe und Oder 2002 oder der Weltjugendtag in Köln 2005. Doch die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal 2021 ist ihm nicht nur durch die zeitliche Nähe in Erinnerung geblieben. Die Zerstörung und die Not der betroffenen Menschen sei schlimm gewesen.
Volker Krauß verpflichtete sich 1994 alternativ zum Wehrdienst für acht Jahre im Katastrophenschutz. Damals wollte er Medizin studieren und da lag es für ihn nahe, sich beim Roten Kreuz zu engagieren. Aus den Pflichtjahren wurden 30 Jahre ehrenamtliche Mitarbeit im Katastrophenschutz. Heute ist er stellvertretender Rotkreuzbeauftragter des DRK Darmstadt. Er ist qualifiziert für die Funktionen als Zugführer Versorgungsnachweis in der MTF 37 sowie als Funker und Führungsassistent im 1. Sanitätszug Darmstadt. Darüber hinaus kann er im Bedarfsfall auch als Zugführer oder Gruppenführer im Sanitätsdienst oder Betreuungsdienst, als Feldkoch oder Betreuer eingesetzt werden.
Volker Krauß ist wie die meisten langjährigen ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Katastrophenschutz vielseitig ausgebildet. Ihn begeistert bis heute die Leistungsstärke des DRK, die er persönlich insbesondere 2013 beim Elbe-Havel-Hochwasser in Havelsberg erlebt hat. Dort konnte etwas bewegt werden, sagt er. Auch im Ahrtal war er im Einsatz. Die Zerstörung dort sei unglaublich gewesen.
Sich beim DRK zu engagieren ist ein sinnvoller Zeitvertreib. Man lernt viel für sich, lernt zu helfen und kann das Gelernte vielseitig einsetzen. Volker Krauß erinnert sich gern an viele Situationen in den letzten 30 Jahren zurück. Es habe zahlreiche Momente gegeben, die Spaß gemacht haben.
Peggy Keil engagiert sich seit 20 Jahren in der Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Eberstadt. Sie wird dort als ehrenamtliche Einsatzkraft auf dem Gerätewagens Technik eingesetzt, der dem 2. Betreuungszug Darmstadt angehört. Sie ist durch ihren Ehemann zum DRK gekommen. Sie schätzt die Rotkreuzgemeinschaft sehr. Man hat gemeinsam Spaß und lernt neue Menschen kennen. Der Ortsverein ist für sie wie eine zweite Familie.
Gerlind Stein ist ebenfalls seit 20 Jahren ehrenamtliche Einsatzkraft im DRK-Katastrophenschutz. Heute wirkt sie in der 2. Betreuungsstelle mit. Sie ist gelernte Krankenschwester und hat damals im Elisabethenstift gearbeitet, als ein Schulpraktikant sie auf die Aktivitäten des Jugendrotkreuzes aufmerksam gemacht hat. Das machte sie neugierig und so kam sie mit der Bereitschaftsarbeit des DRK-Ortsvereins Darmstadt-Mitte in Kontakt. Dort war sie acht Jahre aktiv, bevor sie zur Bereitschaft nach Arheilgen wechselte.
Gerlind Stein hat sich auf die Psychosoziale Notfallversorgung spezialisiert und Deeskalationskurse absolviert. Mit ihrer Qualifikation hat sie neben dem DRK-Katastrophenschutz auch als ehrenamtliche Polizeihelferin in Weiterstadt mitgewirkt. Bis heute unterstützt sie mit Leidenschaft Sanitätsdienste, spricht mit Menschen und versorgt Wunden. Ihr alljährliches DRK-Highlight ist der Sanitätsdienst beim Heinerfest, bei dem eine große Anzahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer aus allen Ortsvereinen des DRK in Darmstadt zusammenkommen.
Über ehrenamtliches Engagement im DRK Darmstadt
Das Rote Kreuz bildet als internationale Gemeinschaft ein breites Netzwerk an Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern und ermöglicht so vielseitige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Beim DRK in Darmstadt engagieren sich aktuell 750 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich für ihre Mitmenschen – im Katastrophenschutz, in der Rettung, in der Kinder- und Jugendarbeit sowie in den Bereichen Wohlfahrt und Soziales. Einen Überblick über die vielseitigen Engagement-Profile im DRK-Katastrophenschutz finden Interessierte unter: www.drk-darmstadt.de/mach-den-unterschied.